Mehrheitswahl und Verhältniswahl sind zwei grundlegende Wahlsysteme, die sich in der Art und Weise unterscheiden, wie Stimmen in Mandate umgewandelt werden: 1. **Mehrheitswahl (Majorzsystem)**: - **Prinzip**: Der Kandidat oder die Partei mit den meisten Stimmen gewinnt. - **Typen**: Es gibt verschiedene Formen, wie das relative Mehrheitswahlrecht (First-Past-The-Post) und das absolute Mehrheitswahlrecht (z.B. in zwei Wahlgängen). - **Vorteile**: Klare Mehrheiten, stabile Regierungen, einfache Wahlverfahren. - **Nachteile**: Minderheiten können unterrepräsentiert sein, Stimmen für unterlegene Kandidaten gehen verloren. 2. **Verhältniswahl (Proporzsystem)**: - **Prinzip**: Die Sitze werden proportional zu den erhaltenen Stimmen auf die Parteien verteilt. - **Typen**: Es gibt verschiedene Methoden, wie das D'Hondt-Verfahren oder das Sainte-Laguë-Verfahren. - **Vorteile**: Bessere Repräsentation von Minderheiten, mehr Vielfalt im Parlament. - **Nachteile**: Kann zu Koalitionsregierungen und damit zu instabileren politischen Verhältnissen führen, komplexere Wahlverfahren. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und werden je nach politischem Kontext und Zielsetzung unterschiedlich eingesetzt.