Indonesien hat im Vergleich zu Österreich tatsächlich keinen umfassenden Sozialstaat nach europäischem Vorbild. Während Österreich ein weitreichendes System der sozialen Sicherung bietet – mit staatlicher Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Mindestsicherung und vielen weiteren Leistungen – ist das soziale Sicherungsnetz in Indonesien deutlich weniger ausgebaut. In Indonesien gibt es zwar seit einigen Jahren Ansätze für soziale Sicherungssysteme, wie zum Beispiel das nationale Krankenversicherungsprogramm **Jaminan Kesehatan Nasional (JKN)** und die Sozialversicherung **BPJS Ketenagakerjaan** für Arbeitnehmer. Diese Programme decken jedoch nicht alle Menschen ab, sind oft unterfinanziert und bieten im internationalen Vergleich nur eine Grundversorgung. Viele Menschen, insbesondere im informellen Sektor, haben keinen oder nur sehr eingeschränkten Zugang zu diesen Leistungen. Arbeitslosenversicherung, umfassende Sozialhilfe oder vergleichbare Leistungen wie in Österreich existieren in Indonesien kaum oder nur in sehr begrenztem Umfang. Die soziale Absicherung ist daher für viele Indonesierinnen und Indonesier auf familiäre Netzwerke oder private Initiativen angewiesen. Die Aussage in der Doku ist also im Kern richtig: Indonesien hat keinen Sozialstaat, wie man ihn aus Österreich oder anderen mitteleuropäischen Ländern kennt. Weitere Informationen zu den indonesischen Sozialversicherungen findest du zum Beispiel auf der offiziellen Seite der [BPJS Kesehatan](https://www.bpjs-kesehatan.go.id/) (auf Indonesisch).