Was beinhaltet der Prager Vertrag?

Antwort

Der Prager Vertrag, offiziell als "Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik über die gegenseitigen Beziehungen" bekannt, wurde am 11. Dezember 1973 unterzeichnet. Er beinhaltet folgende wesentliche Punkte: 1. **Anerkennung der Grenzen**: Beide Staaten erkennen die bestehenden Grenzen an, insbesondere die Grenze entlang der Oder-Neiße-Linie, die Deutschland und Polen trennt, und die Grenze zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei. 2. **Verzicht auf Gewalt**: Beide Seiten verpflichten sich, ihre Beziehungen auf der Grundlage der Charta der Vereinten Nationen zu gestalten und auf Gewaltanwendung oder Androhung von Gewalt zu verzichten. 3. **Nichteinmischung in innere Angelegenheiten**: Beide Staaten verpflichten sich, die Souveränität und die inneren Angelegenheiten des jeweils anderen Staates zu respektieren. 4. **Förderung der Zusammenarbeit**: Der Vertrag sieht die Förderung der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, Kultur und anderen vor. 5. **Vergangenheitsbewältigung**: Der Vertrag enthält eine Klausel, die besagt, dass beide Seiten die Vergangenheit nicht belasten wollen und sich auf die Zukunft konzentrieren. Der Prager Vertrag war ein wichtiger Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg und trug zur Stabilität in Mitteleuropa bei.

Kategorie: Politik Tags: Prager Vertrag Inhalt
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