Was waren die politischen Positionen und das Verhalten der USA, Frankreich und Belgien im Zusammenhang mit dem Verrat gegen die Menschheit in Ruanda 1994?

Antwort

Im Jahr 1994 ereignete sich in Ruanda ein Völkermord, bei dem schätzungsweise 800.000 Menschen, hauptsächlich Tutsi, innerhalb von etwa 100 Tagen getötet wurden. Die politischen Positionen und das Verhalten der USA, Frankreich und Belgien während dieser Zeit waren umstritten und haben zu viel Kritik geführt. 1. **USA**: - **Politische Position**: Die USA zögerten, den Völkermord als solchen zu bezeichnen, was eine internationale Verpflichtung zur Intervention ausgelöst hätte. Die Clinton-Administration war nach den Ereignissen in Somalia 1993 vorsichtig, sich in afrikanische Konflikte einzumischen. - **Verhalten**: Die USA zogen ihre Truppen aus der UN-Mission in Ruanda (UNAMIR) ab und blockierten im UN-Sicherheitsrat Versuche, die Mission zu verstärken. Erst später, als das Ausmaß des Völkermords klar wurde, leisteten die USA humanitäre Hilfe. 2. **Frankreich**: - **Politische Position**: Frankreich hatte enge Beziehungen zur ruandischen Regierung unter Präsident Juvénal Habyarimana, der den Hutu angehörte. Frankreich unterstützte die Regierung militärisch und politisch. - **Verhalten**: Frankreich wurde beschuldigt, die Hutu-Regierung auch während des Völkermords unterstützt zu haben. Im Juni 1994 startete Frankreich die Operation Turquoise, offiziell eine humanitäre Mission, die jedoch auch als Schutz für die fliehenden Hutu-Milizen und -Regierungstruppen kritisiert wurde. 3. **Belgien**: - **Politische Position**: Belgien, die ehemalige Kolonialmacht in Ruanda, hatte eine ambivalente Haltung. Nach dem Mord an zehn belgischen UN-Soldaten zog Belgien seine Truppen aus Ruanda ab. - **Verhalten**: Der Abzug der belgischen Truppen schwächte die UNAMIR-Mission erheblich. Belgien wurde später für seine Rolle während der Kolonialzeit und die Schaffung ethnischer Spannungen zwischen Hutu und Tutsi kritisiert. Diese Länder wurden für ihre mangelnde Reaktion und teilweise Unterstützung der ruandischen Regierung während des Völkermords stark kritisiert. Weitere Informationen zu den jeweiligen Positionen und Handlungen können in verschiedenen Berichten und Analysen nachgelesen werden.

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