Welche Verbindung hatte Menachem Begin zum versuchten Bombenanschlag auf Adenauer?

Antwort

Menachem Begin, der spätere israelische Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger, war in den 1950er Jahren Anführer der jüdischen Untergrundorganisation Irgun und später Vorsitzender der Organisation "Herut". Im Zusammenhang mit dem versuchten Bombenanschlag auf den damaligen deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer am 27. März 1952 in München gibt es einen historischen Bezug: Der Anschlag wurde von der jüdischen Untergrundorganisation "Irgun" bzw. deren Nachfolgeorganisation "Jüdische Kampfbund" (auch "Gruppe um Lehi" oder "Stern-Gruppe") geplant und durchgeführt. Ziel des Anschlags war es, gegen das Luxemburger Abkommen zu protestieren, das eine Wiedergutmachungszahlung der Bundesrepublik Deutschland an Israel vorsah. Die Täter wollten damit ein Zeichen gegen die Verhandlungen zwischen Deutschland und Israel setzen. Menachem Begin war zu dieser Zeit eine der führenden Persönlichkeiten der Herut-Partei, die aus dem Irgun hervorgegangen war, und ein entschiedener Gegner des Wiedergutmachungsabkommens. Er rief öffentlich zu Protesten gegen das Abkommen auf und organisierte Demonstrationen, unter anderem in Israel. Es gibt Hinweise darauf, dass Begin und seine Anhänger die Anschläge in Europa, darunter auch den auf Adenauer, politisch unterstützten oder zumindest billigten. Eine direkte Beteiligung Begins an der Planung oder Durchführung des Anschlags auf Adenauer ist jedoch nicht belegt. Zusammengefasst: Menachem Begin war ein politischer Gegner des Wiedergutmachungsabkommens und rief zu Protesten auf, aber eine direkte Beteiligung am Bombenanschlag auf Adenauer ist historisch nicht nachgewiesen. Er war jedoch Teil des politischen Umfelds, das die Tat unterstützte oder befürwortete. Weitere Informationen: - [Menachem Begin – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Menachem_Begin) - [Attentat auf Adenauer – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_auf_Konrad_Adenauer)

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