Wie gestaltete sich der Abspaltungsprozess im Sudan seit 1983?

Antwort

Der Abspaltungsprozess im Sudan seit 1983 war von Konflikten und politischen Veränderungen geprägt. Hier sind die wesentlichen Punkte: 1. **Bürgerkrieg**: Der erste Bürgerkrieg im Sudan begann 1955 und endete 1972. Nach einer kurzen Phase des Friedens brach 1983 der zweite Bürgerkrieg aus, als die Regierung in Khartum unter Präsident Jaafar Nimeiri die Scharia einführte, was zu Spannungen mit der mehrheitlich christlichen und animistischen Bevölkerung im Süden führte. 2. **SPLM/A**: Die Sudan People's Liberation Movement/Army (SPLM/A), unter der Führung von John Garang, wurde zur Hauptkraft im Kampf für die Autonomie des Südens. Der Konflikt führte zu massiven Verlusten und humanitären Krisen. 3. **Friedensverhandlungen**: In den späten 1990er Jahren und frühen 2000er Jahren fanden mehrere Friedensverhandlungen statt. 2005 wurde das Comprehensive Peace Agreement (CPA) unterzeichnet, das dem Süden Autonomie und das Recht auf ein Referendum über die Unabhängigkeit einräumte. 4. **Referendum 2011**: Im Januar 2011 fand ein Referendum statt, bei dem über 98% der Wähler für die Unabhängigkeit des Südsudans stimmten. Am 9. Juli 2011 wurde der Südsudan offiziell unabhängig. 5. **Nachwirkungen**: Die Unabhängigkeit brachte jedoch nicht den erhofften Frieden. Der Südsudan erlebte interne Konflikte, insbesondere zwischen den ethnischen Gruppen und politischen Fraktionen, was zu einem weiteren Bürgerkrieg ab 2013 führte. Der Abspaltungsprozess war also ein komplexer und gewaltsamer Weg, der sowohl nationale als auch internationale Dimensionen hatte und bis heute Auswirkungen auf die Region hat.

Kategorie: Politik Tags: Sudan Abspaltung Prozess
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