Der Rutherfordsche Streuversuch, durchgeführt von Ernest Rutherford im Jahr 1909, war ein entscheidendes Experiment in der Atomphysik, das zur Entdeckung des Atomkerns führte. In diesem Experiment wurden Alpha-Teilchen, die von einer radioaktiven Quelle emittiert wurden, auf eine dünne Goldfolie geschossen. Die Forscher erwarteten, dass die Alpha-Teilchen aufgrund der damals vorherrschenden plum pudding-Modelltheorie des Atoms nur geringfügig abgelenkt würden, da die positive Ladung gleichmäßig im Atom verteilt sein sollte. Überraschenderweise beobachteten Rutherford und sein Team, dass ein kleiner Teil der Alpha-Teilchen in großen Winkeln gestreut wurde, einige sogar direkt zurückprallten. Diese unerwarteten Ergebnisse führten zu der Schlussfolgerung, dass das Atom nicht aus einer homogenen Masse bestand, sondern einen kleinen, dichten, positiv geladenen Kern hatte, der die meisten der positiven Ladungen und die gesamte Masse des Atoms beherbergte. Die Elektronen umkreisen diesen Kern in relativ großen Abständen. Diese Erkenntnisse führten zur Entwicklung des planetarischen Modells des Atoms und revolutionierten das Verständnis der atomaren Struktur, indem sie die Vorstellung von einem kompakten Atom mit einem zentralen Kern etablierten.