Im Buddhismus werden Unwissen, Anhaftung, Ärger, Stolz, täuschender Zweifel und verkehrte Ansichten als die sogenannten "Kleshas" oder geistigen Gifte betrachtet, die das Leiden und die Unzufriedenheit im Leben verursachen. Hier eine kurze Erklärung der einzelnen Begriffe: 1. **Unwissen (Avidya)**: Dies bezieht sich auf das Missverständnis der wahren Natur der Realität. Unwissenheit führt dazu, dass Menschen die Vergänglichkeit aller Dinge und die Illusion des Selbst nicht erkennen. 2. **Anhaftung (Tanha)**: Anhaftung ist das Verlangen oder die Begierde nach Dingen, Erfahrungen oder sogar nach bestimmten Zuständen des Seins. Diese Anhaftung führt zu Leiden, da sie die Menschen in einem ständigen Kreislauf von Wunsch und Enttäuschung hält. 3. **Ärger (Dosa)**: Ärger oder Hass ist eine negative Emotion, die aus Unzufriedenheit und Frustration entsteht. Sie führt zu Konflikten und schädlichen Handlungen, die sowohl dem Einzelnen als auch anderen schaden. 4. **Stolz (Mana)**: Stolz ist das Gefühl der Überlegenheit oder des Selbstwerts, das oft auf Vergleichen mit anderen basiert. Er kann zu Arroganz führen und das Mitgefühl und die Verbindung zu anderen Menschen beeinträchtigen. 5. **Täuschender Zweifel (Vicikiccha)**: Dies bezieht sich auf Unsicherheit oder Zweifel an den Lehren des Buddha oder an der eigenen Praxis. Täuschender Zweifel kann den Fortschritt auf dem spirituellen Weg behindern. 6. **Verkehrte Ansichten (Dukkha)**: Verkehrte Ansichten sind falsche Überzeugungen über die Natur der Realität, wie z.B. die Annahme, dass das Selbst dauerhaft ist oder dass materielle Dinge dauerhaftes Glück bringen können. Diese Konzepte sind zentral für das Verständnis des Leidens und der Befreiung im Buddhismus und bilden die Grundlage für die Praxis der Achtsamkeit und der Meditation.