Worin besteht der utilitaristische und der konsequentialistische Hintergrund im Gedankenexperiment 'Survival Lottery' von John Harris?

Antwort

Das Gedankenexperiment "Survival Lottery" von John Harris untersucht ethische Fragen im Kontext des Utilitarismus und des Konsequentialismus. Hier sind die wesentlichen Punkte: 1. **Utilitaristischer Hintergrund**: - **Maximierung des Gesamtnutzens**: Der Utilitarismus zielt darauf ab, das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen zu erreichen. Im Gedankenexperiment wird vorgeschlagen, dass eine Lotterie eingeführt wird, bei der zufällig ausgewählte gesunde Personen geopfert werden, um mehrere kranke Personen zu retten. Die Idee ist, dass das Leben der kranken Personen gerettet wird, was insgesamt mehr Glück und Nutzen bringt als das Leben der einen gesunden Person. - **Gleichheit aller Leben**: Der Utilitarismus betrachtet jedes Leben als gleichwertig. Daher ist es aus utilitaristischer Sicht gerechtfertigt, ein Leben zu opfern, wenn dadurch mehrere Leben gerettet werden können. 2. **Konsequentialistischer Hintergrund**: - **Ergebnisorientierte Ethik**: Der Konsequentialismus bewertet Handlungen nach ihren Konsequenzen. Im Fall der "Survival Lottery" wird die moralische Richtigkeit der Lotterie danach beurteilt, ob sie zu besseren Ergebnissen führt, d.h., ob sie mehr Leben rettet und somit insgesamt bessere Konsequenzen hat. - **Moralische Rechtfertigung durch Ergebnisse**: Wenn die Lotterie dazu führt, dass mehr Menschenleben gerettet werden, wird sie als moralisch gerechtfertigt angesehen, unabhängig von den Mitteln, die dazu verwendet werden. Das Gedankenexperiment stellt somit die Frage, ob es moralisch vertretbar ist, eine Person zu opfern, um mehrere andere zu retten, und fordert die Leser auf, die ethischen Implikationen des Utilitarismus und Konsequentialismus zu überdenken.

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