Der Strukturalismus ist eine intellektuelle Bewegung, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Disziplinen wie Linguistik, Anthropologie und Literaturtheorie bedeutenden Einfluss hatte. Hier sind die Beiträge der drei genannten Denker: 1. **Ferdinand de Saussure**: Er gilt als einer der Begründer der modernen Linguistik und des Strukturalismus. In seinem Werk "Cours de linguistique générale" (1916) führte er die Unterscheidung zwischen "Langue" (dem abstrakten Sprachsystem) und "Parole" (der konkreten Sprachverwendung) ein. Er betonte, dass die Bedeutung von Zeichen durch ihre Beziehungen innerhalb eines Systems bestimmt wird, nicht durch ihre Referenz zur Außenwelt. 2. **Claude Lévi-Strauss**: Ein französischer Anthropologe, der den Strukturalismus auf die Sozialwissenschaften anwandte. In Werken wie "Les Structures élémentaires de la parenté" (1949) und "La Pensée sauvage" (1962) analysierte er Mythen, Verwandtschaftssysteme und kulturelle Praktiken, um die universellen Strukturen des menschlichen Denkens zu identifizieren. Er argumentierte, dass kulturelle Phänomene als Systeme von Zeichen verstanden werden können, ähnlich wie Sprache. 3. **Roland Barthes**: Ein französischer Literaturkritiker und Semiotiker, der den Strukturalismus auf die Literatur- und Kulturkritik anwandte. In "Mythologies" (1957) analysierte er alltägliche kulturelle Phänomene als Systeme von Zeichen und Mythen. In "S/Z" (1970) führte er eine detaillierte strukturalistische Analyse des Romans "Sarrasine" von Balzac durch und zeigte, wie Texte als Systeme von Codes und Bedeutungen funktionieren. Diese Denker trugen wesentlich dazu bei, den Strukturalismus als Methode zur Analyse von Sprache, Kultur und Gesellschaft zu etablieren.