Die Samkhya-Philosophie ist eine der ältesten indischen Philosophien und bildet eine der Grundlagen für viele Schulen des Hinduismus, einschließlich des Yoga. Sie wurde traditionell dem Weisen Kapila zugeschrieben und ist ein dualistisches System, das die Realität in zwei grundlegende Prinzipien unterteilt: Purusha (das Bewusstsein oder das Selbst) und Prakriti (die materielle Natur oder die Schöpfung). In der Samkhya-Philosophie wird angenommen, dass das Universum aus einer Vielzahl von Elementen besteht, die aus Prakriti hervorgehen. Diese Elemente sind in ständiger Veränderung und Wechselwirkung, während Purusha unveränderlich und ewig ist. Das Ziel der Samkhya-Lehre ist es, das Bewusstsein (Purusha) von der materiellen Welt (Prakriti) zu befreien, was durch Wissen und Einsicht erreicht wird. Die Bedeutung der Samkhya-Philosophie in Bezug auf Patanjalis Yoga Sutra ist erheblich. Patanjali integriert viele Konzepte der Samkhya in seine Lehren über Yoga. Insbesondere die Unterscheidung zwischen Purusha und Prakriti ist zentral für das Verständnis des Yoga. In den Yoga Sutras wird das Ziel des Yoga als die Erreichung von Kaivalya beschrieben, einem Zustand der Befreiung, in dem das individuelle Bewusstsein (Purusha) von den Bindungen der materiellen Welt (Prakriti) befreit ist. Patanjali beschreibt auch die verschiedenen Arten von Kleshas (Leiden) und die Wege, wie man diese überwinden kann, was in der Samkhya-Philosophie als Teil des Prozesses der Erkenntnis und Befreiung angesehen wird. Die Praktiken des Yoga, wie Meditation und Asanas, dienen dazu, das Bewusstsein zu schärfen und die Identifikation mit dem Körper und der materiellen Welt zu verringern, was eine zentrale Lehre der Samkhya ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Samkhya-Philosophie eine theoretische Grundlage für die praktischen und meditativen Aspekte des Yoga in den Yoga Sutras von Patanjali bietet, indem sie die Beziehung zwischen Bewusstsein und Materie sowie den Weg zur Befreiung thematisiert.