Erich Fromm, ein bedeutender Sozialpsychologe und Psychoanalytiker, hat das Menschsein in seinen Werken umfassend untersucht. In seinem Buch "Die Kunst des Liebens" und anderen Schriften betont Fromm, dass das Menschsein durch die Fähigkeit zur Liebe und zur produktiven Arbeit definiert wird. Er unterscheidet zwischen verschiedenen Arten der Liebe, wie der brüderlichen Liebe, der mütterlichen Liebe, der erotischen Liebe, der Selbstliebe und der Liebe zu Gott. Fromm sieht den Menschen als ein Wesen, das ständig nach Freiheit und Autonomie strebt, aber gleichzeitig auch nach Zugehörigkeit und Verbundenheit sucht. Er argumentiert, dass viele psychische Probleme aus dem Konflikt zwischen diesen beiden Bedürfnissen entstehen. Fromm betont die Bedeutung der Selbstverwirklichung und der authentischen Existenz, bei der der Mensch seine eigenen Potenziale entfaltet und ein sinnvolles Leben führt. Ein zentrales Konzept in Fromms Denken ist die "produktive Orientierung", bei der der Mensch aktiv und kreativ mit seiner Umwelt interagiert, anstatt passiv zu konsumieren oder sich von äußeren Kräften bestimmen zu lassen. Fromm kritisiert die moderne Gesellschaft dafür, dass sie oft materielle Werte über menschliche Beziehungen und persönliche Entwicklung stellt. Zusammengefasst sieht Fromm das Menschsein als einen dynamischen Prozess, der durch die Suche nach Freiheit, Liebe und Selbstverwirklichung geprägt ist.