Edith Stein, auch bekannt als Teresia Benedicta vom Kreuz, war eine deutsche Philosophin und Karmelitin, die im Jahr 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Ihre Sicht auf Deutschland war komplex und entwickelte sich im Laufe ihres Lebens. 1.Frühe Jahre und Philosophie**: In ihren frühen Jahren war Stein eine engagierte Philosophin und Schülerin von Edmund Husserl. Sie war stolz auf ihre deutsche Identität und trug zur deutschen intellektuellen Tradition bei. 2. **Konversion zum Katholizismus**: Nach ihrer Konversion zum Katholizismus im Jahr 1922 begann sie, ihre deutsche Identität auch im Kontext ihres Glaubens zu sehen. Sie betrachtete Deutschland als ein Land mit einer tiefen spirituellen und kulturellen Tradition. 3. **Zeit des Nationalsozialismus**: Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus und der zunehmenden Verfolgung der Juden änderte sich ihre Sicht auf Deutschland. Als Jüdin und Katholikin war sie von den rassistischen Gesetzen und der Verfolgung betroffen. Sie sah die moralische und spirituelle Krise, in die Deutschland geraten war, und schrieb darüber in ihren Briefen und Schriften. 4. **Märtyrertod**: Ihr Tod im Konzentrationslager Auschwitz machte sie zu einer Märtyrerin und Heiligen der katholischen Kirche. Ihre Heiligsprechung im Jahr 1998 durch Papst Johannes Paul II. betonte ihre Rolle als Brückenbauerin zwischen Juden und Christen sowie ihre kritische Sicht auf die Verbrechen des Nationalsozialismus. Edith Steins Sicht auf Deutschland war also geprägt von einer tiefen Liebe zur deutschen Kultur und Philosophie, aber auch von einer scharfen Kritik an den moralischen Verfehlungen des Landes während des Nationalsozialismus.