Worum geht es beim Confusionisme nach Philip Corcuff?

Antwort

Der Begriff „Confusionisme“ wurde von dem französischen Soziologen und Philosophen Philip Corcuff geprägt. Er beschreibt damit eine politische und ideologische Strömung, die sich durch eine Vermischung und Verwirrung von politischen Positionen und Begriffen auszeichnet. Im Zentrum steht die Auflösung traditioneller Unterscheidungen zwischen „links“ und „rechts“, wodurch neue, oft widersprüchliche Allianzen und Diskurse entstehen. Corcuff analysiert, dass im „confusionisme“ Elemente aus verschiedenen politischen Lagern – etwa linke Gesellschaftskritik und rechte Identitätspolitik – miteinander vermischt werden. Dies führt zu einer ideologischen Unschärfe, die es ermöglicht, dass Verschwörungstheorien, Populismus und antidemokratische Tendenzen leichter Fuß fassen können. Besonders im Internet und in sozialen Netzwerken sieht Corcuff eine Verstärkung dieses Phänomens. Ziel seiner Kritik ist es, auf die Gefahren dieser Verwirrung aufmerksam zu machen, da sie demokratische Debatten erschwert und extremistische Positionen normalisieren kann. Weitere Informationen findest du z.B. in Corcuffs Buch „La grande confusion. Comment l’extrême droite gagne la bataille des idées“ (2021) oder in Interviews mit ihm, etwa [hier (französisch)](https://www.franceculture.fr/emissions/la-grande-table-idees/la-grande-confusion-comment-lextreme-droite-gagne-la-bataille-des-idees).

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