Welche Begründungsstrategie liegt der Selbstbestimmung zugrunde? Folgenethisch oder goldene Regel?

Antwort

Die Begründungsstrategie der Selbstbestimmung liegt primär in der deontologischen Ethik, insbesondere in der Philosophie von Immanuel Kant. Kant betont die Autonomie des Individuums und die Notwendigkeit, Menschen als Zwecke an sich selbst zu behandeln, nicht bloß als Mittel zum Zweck. Dies steht Einklang mit dem Prinzip der Selbstbestimmung, das besagt, dass Individuen das Recht haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die Folgenethik (Utilitarismus) und die goldene Regel ("Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst") können ebenfalls Aspekte der Selbstbestimmung unterstützen, sind jedoch nicht die primären Begründungsstrategien. Die goldene Regel ist eher eine Form der Reziprozitätsethik und die Folgenethik konzentriert sich auf die Maximierung des Gesamtnutzens, was nicht immer mit individueller Selbstbestimmung übereinstimmen muss. Zusammengefasst: Die Begründungsstrategie der Selbstbestimmung ist hauptsächlich deontologisch, insbesondere in der kantischen Ethik verankert.

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