Quietismus ist eine spirituelle und mystische Strömung innerhalb des Christentums, die im 17. Jahrhundert besonders durch den spanischen Priester Miguel de Molinos bekannt wurde. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort "quietus" ab, was "ruhig" oder "still" bedeutet. Quietismus betont die innere Ruhe und Passivität der Seele, die sich vollständig dem Willen Gottes überlässt. Anhänger dieser Lehre glauben, dass man durch die völlige Hingabe und das Loslassen eigener Wünsche und Anstrengungen eine tiefe spirituelle Vereinigung mit Gott erreichen kann. Diese Lehre wurde von der katholischen Kirche als häretisch verurteilt, da sie die Bedeutung von aktiven Tugenden und Sakramenten zu untergraben schien.