Kann das Gehirn Gerüche konstruieren, wenn man sie sich vorstellt?

Antwort

Ja, das Gehirn kann Gerüche konstruieren, sodass jemand sie als echt wahrnimmt, auch wenn keine reale Duftquelle vorhanden ist. Dieses Phänomen nennt man „olfaktorische Halluzination“ oder „Phantosmie“. Dabei entstehen Geruchswahrnehmungen allein durch die Aktivität des Gehirns, ohne dass tatsächlich Duftmoleküle in der Luft sind. Auch beim bloßen Vorstellen eines Geruchs – etwa wenn du intensiv an frischen Kaffee oder an eine Zitrone denkst – können im Gehirn ähnliche Areale aktiviert werden wie beim tatsächlichen Riechen. Das ist durch bildgebende Verfahren wie fMRT nachgewiesen worden. Allerdings ist die Intensität der vorgestellten Gerüche meist schwächer als bei echten Geruchswahrnehmungen. Zusammengefasst: Das Gehirn ist in der Lage, Gerüche zu „erfinden“ oder sich so lebhaft vorzustellen, dass sie als real empfunden werden können.

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