Kapseln erhalten magensaftresistente Überzüge aus mehreren Gründen: 1. **Schutz des Wirkstoffs**: Einige Wirkstoffe sind empfindlich gegenüber der sauren Umgebung des Magens und könnten dort zerstört oder inaktiviert werden. Der Überzug schützt den Wirkstoff, bis er den weniger sauren Dünndarm erreicht. 2. **Vermeidung von Magenreizungen**: Manche Wirkstoffe können die Magenschleimhaut reizen. Ein magensaftresistenter Überzug verhindert, dass der Wirkstoff im Magen freigesetzt wird, und reduziert so das Risiko von Magenbeschwerden. 3. **Gezielte Freisetzung**: Bestimmte Medikamente sollen erst im Dünndarm freigesetzt werden, um dort ihre Wirkung zu entfalten. Der Überzug sorgt dafür, dass der Wirkstoff erst an der gewünschten Stelle freigesetzt wird. 4. **Verbesserung der Bioverfügbarkeit**: In einigen Fällen kann die Freisetzung des Wirkstoffs im Dünndarm die Aufnahme und Wirksamkeit des Medikaments verbessern. Diese Überzüge bestehen oft aus speziellen Polymeren, die resistent gegen Magensäure sind, aber im alkalischen Milieu des Dünndarms aufgelöst werden.