Viren und ihr krankmachendes Potenzial sind seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt. Der Begriff „Virus“ (lateinisch für „Gift“) wurde zwar schon früher verwendet, aber erst Ende des 19. Jahrhunderts erkannte man Viren als eigenständige Krankheitserreger. Die entscheidenden Entdeckungen: - **1892**: Der russische Wissenschaftler Dmitri Iwanowski entdeckte, dass der Erreger der Tabakmosaikkrankheit durch Filter geht, die Bakterien zurückhalten. Er vermutete einen „filterbaren Erreger“. - **1898**: Der Niederländer Martinus Beijerinck bestätigte diese Beobachtung und prägte den Begriff „Virus“ für diese neuartige, nicht-bakterielle Infektionsform. - **1901**: Der erste Nachweis eines tierischen Virus gelang bei Gelbfieber. - **1909**: Das erste menschliche Virus wurde mit dem Poliovirus identifiziert. Das krankmachende Potenzial von Viren wurde also ab Ende des 19. Jahrhunderts wissenschaftlich erkannt und erforscht. Vorher kannte man zwar Infektionskrankheiten, wusste aber nicht, dass Viren (neben Bakterien) als eigenständige Erreger existieren.