Der genotypische und der phänotypische Nachweis von-Spectrum Beta-Lactamases (BL) sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Identifizierung von Bakterien, die diese Enzyme produzieren. Hier sind die Hauptunterschiede: 1. **Genotypischer Nachweis**: - **Methode**: Hierbei werden molekulare Techniken wie Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eingesetzt, um spezifische Gene, die für ESBL kodieren (z.B. bla_CTX-M, bla_SHV, bla_TEM), nachzuweisen. - **Vorteile**: Hohe Sensitivität und Spezifität, schnelle Ergebnisse, direkte Identifikation der resistenzverursachenden Gene. - **Nachteile**: Höhere Kosten, benötigt spezielle Laborausrüstung und Fachkenntnisse. 2. **Phänotypischer Nachweis**: - **Methode**: Dieser Ansatz umfasst die Kultivierung von Bakterien auf speziellen Nährmedien und die Durchführung von Antibiotikaempfindlichkeitstests, um die Resistenz gegen Beta-Lactam-Antibiotika zu bestimmen. - **Vorteile**: Kostengünstiger, keine speziellen molekularen Techniken erforderlich, ermöglicht die Beurteilung der klinischen Relevanz der Resistenz. - **Nachteile**: Längere Bearbeitungszeit, möglicherweise weniger sensitiv, da nicht alle ESBL-Produzenten identifiziert werden können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der genotypische Nachweis eine präzisere und schnellere Identifikation von ESBL-Genen ermöglicht, während der phänotypische Nachweis die klinische Relevanz der Resistenz besser einschätzen kann. Die Wahl der Methode hängt oft von den verfügbaren Ressourcen und dem spezifischen klinischen Kontext ab.