Die drei genannten Tests – EMA, AGLT und der osmotische Fragilitätstest – dienen der Untersuchung von Erythrozyten (roten Blutkörperchen), haben jedoch unterschiedliche Anwendungsbereiche und Methoden: 1. **EMA-Test (Eosin-5-maleimid-Test)**: - **Zweck**: Diagnostik der hereditären Sphärozytose. - **Methode**: Fluoreszenz-Durchflusszytometrie. Eosin-5-maleimid (EMA) bindet an Proteine der Erythrozytenmembran, insbesondere Band 3. Bei Patienten mit hereditärer Sphärozytose ist die Bindung reduziert, was zu einer geringeren Fluoreszenz führt. - **Ergebnis**: Verminderte Fluoreszenzintensität im Vergleich zu normalen Erythrozyten. 2. **AGLT (Acidified Glycerol Lysis Test)**: - **Zweck**: Diagnostik der hereditären Sphärozytose. - **Methode**: Erythrozyten werden in einer sauren Glycerollösung inkubiert. Bei Patienten mit hereditärer Sphärozytose lysieren die Erythrozyten schneller aufgrund ihrer erhöhten Membranfragilität. - **Ergebnis**: Schnellere Hämolyse im Vergleich zu normalen Erythrozyten. 3. **Osmotischer Fragilitätstest**: - **Zweck**: Untersuchung der Membranstabilität von Erythrozyten, häufig zur Diagnostik der hereditären Sphärozytose, aber auch bei anderen hämolytischen Anämien. - **Methode**: Erythrozyten werden in Lösungen mit abnehmender Salzkonzentration (hypotone Lösungen) inkubiert. Die Fragilität der Erythrozytenmembran wird durch die Konzentration bestimmt, bei der die Zellen lysieren. - **Ergebnis**: Erythrozyten von Patienten mit hereditärer Sphärozytose lysieren bei höheren Salzkonzentrationen (geringere osmotische Resistenz) im Vergleich zu normalen Erythrozyten. Zusammengefasst: - Der **EMA-Test** nutzt Fluoreszenz zur Untersuchung der Membranproteine. - Der **AGLT** prüft die Membranfragilität in einer sauren Glycerollösung. - Der **osmotische Fragilitätstest** untersucht die Membranfragilität in hypotonen Salzlösungen. Jeder Test hat seine spezifischen Vorteile und wird je nach klinischer Fragestellung und Verfügbarkeit eingesetzt.