Was bewirken Substanz P und CGRP im Rahmen der Nozizeption?

Antwort

Substanz P und CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) spielen beide eine wichtige Rolle im Rahmen der Nozizeption also der Wahrnehmung und Weiterleitung von Schmerzreizen. 1. **Substanz P**: - **Funktion**: Substanz P ist ein Neuropeptid, das in den Nervenzellen des zentralen und peripheren Nervensystems vorkommt. Es wird bei der Aktivierung von Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren) freigesetzt. - **Wirkung**: Es fördert die Übertragung von Schmerzsignalen an das zentrale Nervensystem, indem es an Neurokinin-1 (NK1)-Rezeptoren bindet. Dies führt zur Freisetzung von weiteren Neurotransmittern und zur Verstärkung der Schmerzempfindung. - **Entzündungsförderung**: Substanz P trägt auch zur Entzündungsreaktion bei, indem es die Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Histamin und Prostaglandinen aus Mastzellen und anderen Immunzellen stimuliert. 2. **CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide)**: - **Funktion**: CGRP ist ebenfalls ein Neuropeptid, das in sensorischen Neuronen vorkommt und bei der Aktivierung von Nozizeptoren freigesetzt wird. - **Wirkung**: Es wirkt vasodilatatorisch, das heißt, es erweitert die Blutgefäße, was zu einer erhöhten Durchblutung und einer verstärkten Entzündungsreaktion führen kann. Dies kann die Schmerzempfindung verstärken. - **Migräne**: CGRP spielt eine besondere Rolle bei Migräne. Es wird angenommen, dass erhöhte CGRP-Spiegel zu den Kopfschmerzen bei Migräne beitragen, weshalb CGRP-Antagonisten als therapeutische Mittel zur Migränebehandlung entwickelt wurden. Zusammengefasst tragen sowohl Substanz P als auch CGRP zur Verstärkung und Modulation der Schmerzempfindung bei, indem sie die Übertragung von Schmerzsignalen fördern und entzündliche Prozesse verstärken.

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