Die Serotonin-, Noradrenalin- und Dopaminhypothesen sind Theorien, die versuchen, die biochemischen Grundlagen von Depressionen und anderen affektiven Störungen zu erklären. Hier sind die Kernaussagen jeder Hypothese: 1. **Serotoninhypothese**: Diese Theorie besagt, dass ein Mangel an Serotonin, einem Neurotransmitter, im Gehirn zu Depressionen führen kann. Serotonin ist an der Regulierung von Stimmung, Schlaf und Appetit beteiligt. Ein Ungleichgewicht oder eine verminderte Verfügbarkeit von Serotonin kann depressive Symptome hervorrufen. 2. **Noradrenalinhypothese**: Diese Hypothese schlägt vor, dass ein Defizit an Noradrenalin (auch Norepinephrin genannt), einem weiteren Neurotransmitter, mit Depressionen in Verbindung steht. Noradrenalin spielt eine Rolle bei der Regulierung von Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Energie. Ein Mangel an Noradrenalin kann zu Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen. 3. **Dopaminhypothese**: Diese Theorie legt nahe, dass eine Dysfunktion im dopaminergen System des Gehirns zu Depressionen beitragen kann. Dopamin ist wichtig für die Belohnungsverarbeitung, Motivation und das Gefühl von Vergnügen. Ein Mangel an Dopamin kann zu Anhedonie (Unfähigkeit, Freude zu empfinden) und Motivationsverlust führen. Diese Hypothesen sind nicht exklusiv und es wird angenommen, dass Depressionen durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Neurotransmitter und anderer biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren verursacht werden.