Wie sensitiv sind IgG- und IgM-Borrelien-Antikörperbestimmungen im Serum?

Antwort

Die Sensitivität von IgG- und IgM-Borrelien-Antikörperbestimmungen im Serum hängt stark vom Krankheitsstadium der Lyme-Borreliose ab: **Frühes Stadium (Stadium I, Erythema migrans):** - **IgM:** Sensitivität ca. 30–50 %. Viele Patienten sind zu diesem Zeitpunkt noch seronegativ, da die Antikörperbildung erst nach 1–2 Wochen einsetzt. - **IgG:** Sensitivität < 20 %. IgG-Antikörper sind im Frühstadium meist noch nicht nachweisbar. **Stadium II (disseminierte Infektion, Wochen bis Monate nach Infektion):** - **IgM:** Sensitivität steigt auf ca. 70–90 %. - **IgG:** Sensitivität ca. 70–90 %. **Spätes Stadium (Stadium III, Monate bis Jahre nach Infektion):** - **IgM:** Meist nicht mehr nachweisbar oder nicht mehr relevant. - **IgG:** Sensitivität > 90 %. **Wichtige Hinweise:** - Ein negatives Ergebnis im Frühstadium schließt eine Borreliose nicht aus. - Die Antikörperbestimmung sollte immer im klinischen Kontext interpretiert werden. - Falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse sind möglich, daher ist die Zweistufendiagnostik (ELISA + Immunoblot) Standard. **Quellen:** - [Robert Koch-Institut: Lyme-Borreliose – RKI-Ratgeber](https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Lyme-Borreliose.html) - [Deutsche Borreliose-Gesellschaft: Leitlinien](https://www.borreliose-gesellschaft.de/leitlinien) Zusammengefasst: Die Sensitivität der IgM- und IgG-Antikörperbestimmung im Serum ist im Frühstadium gering, steigt aber im Verlauf der Erkrankung deutlich an.

Frage stellen und sofort Antwort erhalten