Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem Verhältnis von Ringfinger zu Zeigefinger und pränatalem Testosteron?

Antwort

Das Verhältnis zwischen Ringfinger und Zeigefinger, auch als 2D:4D-Verhältnis bezeichnet, ist ein biometrisches Maß, das den Längenunterschied zwischen dem zweiten (Zeigefinger, 2D) und vierten Finger (Ringfinger, 4D) beschreibt. Dieses Verhältnis wird häufig als Indikator für den pränatalen Einfluss von Sexualhormonen, insbesondere Testosteron und Östrogen, verwendet. **Zusammenhang mit pränatalem Testosteron:** - Ein niedrigeres 2D:4D-Verhältnis (der Ringfinger ist im Vergleich zum Zeigefinger länger) wird mit einem höheren pränatalen Testosteronspiegel und/oder einem niedrigeren Östrogenspiegel in Verbindung gebracht. - Ein höheres 2D:4D-Verhältnis (der Zeigefinger ist gleich lang oder länger als der Ringfinger) deutet auf einen geringeren pränatalen Testosteroneinfluss hin. **Wissenschaftlicher Hintergrund:** Während der fetalen Entwicklung beeinflussen Testosteron und Östrogen das Wachstum der Finger. Testosteron fördert das Wachstum des Ringfingers, während Östrogen das Wachstum des Zeigefingers begünstigt. Das Verhältnis bleibt nach der Geburt weitgehend konstant. **Bedeutung:** Das 2D:4D-Verhältnis wird in der Forschung als Marker für pränatale Hormonexposition genutzt und mit verschiedenen Eigenschaften und Verhaltensweisen in Verbindung gebracht, etwa sportliche Leistungsfähigkeit, Aggressivität oder Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten. Allerdings ist die Aussagekraft umstritten und das Verhältnis nur ein grober Indikator. **Weitere Informationen:** - [Wikipedia: 2D:4D-Verhältnis](https://de.wikipedia.org/wiki/2D:4D-Verh%C3%A4ltnis) - [Spektrum.de: Was das Fingerlängenverhältnis verrät](https://www.spektrum.de/news/was-das-fingerlaengenverhaeltnis-verraet/1702462)

KI fragen