Primäre und sekundäre Frakturheilung sind zwei unterschiedliche Prozesse, durch die Knochenbrüche heilen. **Primäre Frakturheilung:** - Tritt auf, wenn die Knochenfragmente sehr eng aneinander liegen und stabil fixiert sind, z.B. durch chirurgische Platten oder Schrauben. - Es gibt keine sichtbare Kallusbildung (Knochenneubildung), da die Heilung direkt durch die Bildung von neuem Knochengewebe an der Bruchstelle erfolgt. - Dieser Prozess ist schneller und führt zu einer stabileren und anatomisch genaueren Heilung. **Sekundäre Frakturheilung:** - Tritt auf, wenn die Knochenfragmente nicht perfekt ausgerichtet sind oder eine gewisse Beweglichkeit an der Bruchstelle besteht. - Es bildet sich ein Kallus, der die Bruchstelle stabilisiert. Dieser Kallus wird im Laufe der Zeit in festen Knochen umgewandelt. - Der Prozess verläuft in mehreren Phasen: Hämatom (Bluterguss), Entzündung, Kallusbildung, Kallusverknöcherung und Knochenumbau. - Diese Art der Heilung ist langsamer und kann zu einer weniger genauen anatomischen Wiederherstellung führen. Beide Heilungsprozesse sind natürliche Reaktionen des Körpers auf einen Knochenbruch, aber die Wahl der Methode hängt von der Art des Bruchs und der Behandlung ab.