Eine Ischialgie, die durch eine Diskushernie (Bandscheibenvorfall) verursacht wird, entsteht in der Regel durch die Kompression oder Reizung einer einzelnen Nervenwurzel im Bereich der Lendenwirbelsäule, meist des Nervus ischiadicus. Typische Symptome sind Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle, die entlang des Versorgungsgebiets des betroffenen Nervs ausstrahlen. Eine Polyneuropathie hingegen ist eine Erkrankung, bei der mehrere periphere Nerven betroffen sind, meist symmetrisch und oft an Händen und Füßen beginnend. Die Ursachen einer Polyneuropathie sind vielfältig, z. B. Diabetes mellitus, Alkoholmissbrauch, Vitaminmangel, Infektionen oder toxische Substanzen. Ein Bandscheibenvorfall mit Ischialgie führt in der Regel **nicht** zu einer Polyneuropathie. Die Schädigung durch eine Diskushernie ist lokal begrenzt auf eine oder wenige Nervenwurzeln und verursacht keine generalisierte Schädigung mehrerer peripherer Nerven, wie es bei einer Polyneuropathie der Fall ist. **Fazit:** Eine Ischialgie infolge einer Diskushernie kann zwar zu einer anhaltenden Schädigung der betroffenen Nervenwurzel führen (z. B. mit bleibenden Sensibilitätsstörungen oder Muskelschwäche im Versorgungsgebiet dieses Nervs), aber sie führt nicht zu einer Polyneuropathie. Die beiden Krankheitsbilder unterscheiden sich in Ursache, Verlauf und Ausbreitung. Weitere Informationen zu Polyneuropathie findest du z. B. bei der [Deutschen Gesellschaft für Neurologie](https://dgn.org/leitlinien/ll-030-085-polyneuropathien-2021/).