Ein Autoklav, auch Dampfsterilisator genannt, ist ein Gerät, das zur Sterilisation von Materialien durch den Einsatz von gesättigtem Dampf unter Druck verwendet wird. Die Funktionsweise und die Arbeitsphasen eines Autoklavs lassen sich in mehrere Schritte unterteilen: 1. **Vorbereitung**: Die zu sterilisierenden Materialien werden in den Autoklav eingelegt. Es ist wichtig, dass die Gegenstände sauber und trocken sind, um eine effektive Sterilisation zu gewährleisten. Die Beladung sollte so erfolgen, dass der Dampf zirkulieren kann. 2. **Vakuumerzeugung (optional)**: Bei einigen Autoklaven wird zunächst ein Vakuum erzeugt, um die Luft aus dem Kammerinneren zu entfernen. Dies ist besonders wichtig für poröse Materialien oder Verpackungen, da Luft die Dampfpenetration behindern kann. 3. **Dampferzeugung**: Der Autoklav erhitzt Wasser in einem Kessel, um Dampf zu erzeugen. Der Dampf wird dann in die Sterilisationskammer geleitet. 4. **Sterilisationsphase**: Der Dampf dringt in die Materialien ein und erhöht den Druck in der Kammer. Typische Sterilisationsbedingungen sind 121 °C für 15-30 Minuten oder 134 °C für 3-5 Minuten, abhängig von den zu sterilisierenden Materialien. Diese Temperaturen und Zeiten sind ausreichend, um Mikroorganismen, einschließlich Bakterien und Viren, abzutöten. 5. **Abkühlung und Trocknung**: Nach der Sterilisationsphase wird der Dampf abgelassen, und die Kammer wird wieder auf Normaldruck gebracht. In einigen Autoklaven erfolgt eine Trocknungsphase, in der die Materialien durch den verbleibenden Dampf oder durch einen Luftstrom getrocknet werden. 6. **Entnahme**: Nach Abschluss des Zyklus kann die Tür des Autoklavs geöffnet werden, und die sterilisierten Materialien können entnommen werden. Es ist wichtig, dies vorsichtig zu tun, da die Materialien heiß sein können. Die Funktionsweise eines Autoklavs basiert auf den Prinzipien der Thermodynamik und der Mikrobiologie, wobei die Kombination von Temperatur, Druck und Zeit entscheidend für die Effektivität der Sterilisation ist.