Das Modell der familien- und umweltbezogenen Pflege nach Friedemann ist ein theoretisches Rahmenwerk, das in der Pflegewissenschaft verwendet wird, um die Pflege von Familien in ihrem sozialen und ökologischen Kontext zu verstehen und zu gestalten. Es wurde von Marie-Luise Friedemann entwickelt und betont die Bedeutung der Interaktionen zwischen Familienmitgliedern sowie zwischen der Familie und ihrer Umwelt. Kernpunkte des Modells sind: 1. **Systemische Perspektive**: Die Familie wird als ein System betrachtet, das aus verschiedenen Mitgliedern besteht, die miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. 2. **Umweltfaktoren**: Die Umwelt, in der die Familie lebt, spielt eine wesentliche Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Familienmitglieder. Dazu gehören physische, soziale, kulturelle und ökonomische Faktoren. 3. **Ressourcen und Stressoren**: Das Modell identifiziert sowohl Ressourcen (z.B. soziale Unterstützung, finanzielle Mittel) als auch Stressoren (z.B. Krankheit, Arbeitslosigkeit), die die Familie beeinflussen. 4. **Anpassungsprozesse**: Familien durchlaufen kontinuierlich Anpassungsprozesse, um mit Veränderungen und Herausforderungen umzugehen. Diese Prozesse können durch Pflegeinterventionen unterstützt werden. Das Modell wird in der Praxis verwendet, um Pflegepläne zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ressourcen von Familien zugeschnitten sind, und um Pflegeinterventionen zu gestalten, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Familie fördern. Weitere Informationen zu diesem Modell können in Fachliteratur zur Pflegewissenschaft und in speziellen Veröffentlichungen von Marie-Luise Friedemann gefunden werden.