Was ist die extrakardiale Regulation des Myokards auf das Schlagvolumen?

Antwort

Die extrakardiale Regulation des Myokards auf das Schlagvolumen umfasst verschiedene Mechanismen, die außerhalb des Herzens selbst wirken, um die Herzfunktion zu beeinflussen. Diese Mechanismen können nervös, hormonell oder medikamentös sein. 1. **Nervöse Regulation:** - **Sympathisches Nervensystem:** Aktivierung des sympathischen Nervensystems erhöht die Herzfrequenz und die Kontraktionskraft des Myokards, was das Schlagvolumen steigert. Dies geschieht durch die Freisetzung von Noradrenalin, das an Beta-1-Adrenozeptoren im Herzen bindet. - **Parasympathisches Nervensystem:** Aktivierung des parasympathischen Nervensystems (über den Vagusnerv) senkt die Herzfrequenz und kann die Kontraktionskraft verringern, was das Schlagvolumen reduziert. Dies erfolgt durch die Freisetzung von Acetylcholin. 2. **Hormonelle Regulation:** - **Adrenalin und Noradrenalin:** Diese Hormone werden von den Nebennieren in Stresssituationen freigesetzt und wirken ähnlich wie die sympathische Nervensystemaktivierung, indem sie die Herzfrequenz und die Kontraktionskraft erhöhen. - **Angiotensin II:** Dieses Hormon erhöht den Blutdruck und kann die Kontraktionskraft des Herzens steigern, was das Schlagvolumen beeinflusst. - **Aldosteron:** Dieses Hormon reguliert den Natrium- und Wasserhaushalt und kann das Blutvolumen erhöhen, was indirekt das Schlagvolumen beeinflusst. 3. **Medikamentöse Regulation:** - **Beta-Blocker:** Diese Medikamente blockieren die Beta-Adrenozeptoren und reduzieren die Wirkung des sympathischen Nervensystems auf das Herz, was die Herzfrequenz und die Kontraktionskraft senkt und somit das Schlagvolumen verringert. - **ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARBs):** Diese Medikamente senken den Blutdruck und verringern die Nachlast, was das Schlagvolumen erhöhen kann. - **Diuretika:** Diese Medikamente reduzieren das Blutvolumen, was die Vorlast senkt und somit das Schlagvolumen beeinflussen kann. - **Inotropika:** Diese Medikamente erhöhen die Kontraktionskraft des Herzens und können das Schlagvolumen steigern. Diese extrakardialen Mechanismen arbeiten oft zusammen, um die Herzfunktion und das Schlagvolumen in verschiedenen physiologischen und pathologischen Zuständen zu regulieren.

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