Eisenstoffwechselstörungen, die zu Eryptose führen, können komplex sein und nicht immer durch die üblichen Eisenlaborwerte wie Serumferritin, Transferrinsättigung oder Serum-Eisen erfasst werden. Eryptose ist ein Prozess, bei dem rote Blutkörperchen (Erythrozyten) vorzeitig absterben, was zu einer erhöhten Zerstörung dieser Zellen führt. Wenn die Eisenlaborwerte normal sind, aber Marker wie Retikulozyten und Bilirubin auffällig sind, könnte dies auf eine hämolytische Anämie oder eine andere Form der Erythrozytenzerstörung hinweisen. Hier sind einige mögliche Ursachen und Mechanismen: 1. **Hämolytische Anämie**: Dies ist eine Bedingung, bei der rote Blutkörperchen schneller zerstört werden, als sie produziert werden. Dies kann durch Autoimmunerkrankungen, genetische Defekte oder Infektionen verursacht werden. 2. **Oxidativer Stress**: Erhöhte oxidative Belastung kann zu Eryptose führen. Dies kann durch verschiedene Faktoren wie Entzündungen, Toxine oder Stoffwechselstörungen verursacht werden. 3. **Enzymdefekte**: Defekte in Enzymen, die für den Schutz der Erythrozyten vor oxidativem Stress verantwortlich sind, wie Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PD)-Mangel, können zu Eryptose führen. 4. **Membrandefekte**: Störungen in der Zellmembran der Erythrozyten, wie bei hereditärer Sphärozytose, können ebenfalls zu einer erhöhten Zerstörung der Zellen führen. 5. **Chronische Erkrankungen**: Chronische Erkrankungen wie Niereninsuffizienz oder Lebererkrankungen können ebenfalls die Lebensdauer der Erythrozyten verkürzen. Eine detaillierte Diagnostik durch einen Hämatologen ist notwendig, um die genaue Ursache zu bestimmen. Dies kann zusätzliche Tests wie eine periphere Blutausstrichuntersuchung, Enzymtests, genetische Tests oder eine Knochenmarkbiopsie umfassen.