Differentialdiagnostisch zwischen einer Pyelonephritis und einer Zystitis kann man folgende Aspekte berücksichtigen: 1. **Symptome**: - **Zystitis**: Häufiges, schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie), drangartiger Harndrang, Unterbauchschmerzen, eventuell leichtes Fieber. - **Pyelonephritis**: Zusätzlich zu den Symptomen der Zystitis treten oft flankierende Schmerzen, hohes Fieber, Schüttelfrost und allgemeines Krankheitsgefühl auf. 2. **Klinische Untersuchung**: - Bei der Pyelonephritis kann eine Nierenklopfschmerzempfindlichkeit (Flankenschmerz) festgestellt werden, was bei einer Zystitis nicht der Fall ist. 3. **Laboruntersuchungen**: - **Urinuntersuchung**: Bei beiden Erkrankungen können Bakterien und Leukozyten im Urin nachgewiesen werden. Bei der Pyelonephritis sind jedoch oft auch Nitrit und Erythrozyten erhöht. - **Blutuntersuchung**: Bei einer Pyelonephritis können erhöhte Entzündungsparameter (z.B. CRP, Leukozyten) und eventuell eine Nierenfunktionsstörung (erhöhte Kreatininwerte) vorliegen. 4. **Bildgebende Verfahren**: - In unklaren Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung oder eine CT-Untersuchung der Nieren durchgeführt werden, um mögliche Komplikationen wie Abszesse oder Nierensteine auszuschließen. Die Kombination dieser Faktoren hilft, zwischen einer Pyelonephritis und einer Zystitis zu unterscheiden.