Die Nabelschnurpunktion, auch Cordozentese genannt, ist ein pränataler diagnostischer Eingriff, bei dem eine Probe des Blutes aus der Nabelschnur entnommen wird. Diese Methode hat mehrere wichtige diagnostische und therapeutische Anwendungen: 1. **Genetische Untersuchungen**: Sie kann zur Diagnose genetischer Erkrankungen und Chromosomenanomalien wie Trisomie 21 (Down-Syndrom) verwendet werden. 2. **Infektionsdiagnostik**: Sie ermöglicht den Nachweis von intrauterinen Infektionen, indem das Blut des Fötus auf Erreger untersucht wird. 3. **Blutuntersuchungen**: Sie kann zur Bestimmung des fetalen Blutstatus, einschließlich Blutgruppe und Hämoglobinspiegel, genutzt werden. 4. **Therapeutische Maßnahmen**: In einigen Fällen kann sie zur Verabreichung von Medikamenten oder Bluttransfusionen an den Fötus verwendet werden. Die Aussagekraft der Nabelschnurpunktion ist hoch, da sie direkte Informationen über den Zustand des Fötus liefert. Allerdings ist der Eingriff invasiv und birgt Risiken wie Infektionen, Blutungen oder Fehlgeburten. Daher wird er in der Regel nur durchgeführt, wenn andere, weniger invasive Tests nicht ausreichend sind oder spezifische Informationen benötigt werden.