Scherbenbildung in der Keramik bezieht sich auf den Prozess, bei dem Ton oder andere keramische Materialien durch Erhitzen in einem Ofen zu einem festen, harten Material umgewandelt werden. Dieser Prozess umfasst mehrere Phasen: 1. **Trocknung**: Der rohe Ton wird zunächst getrocknet, um das meiste Wasser zu entfernen. Dies geschieht langsam, um Risse zu vermeiden. 2. **Biskuitbrand**: Der getrocknete Ton wird bei einer relativ niedrigen Temperatur (etwa 900-1000°C) gebrannt. Dies entfernt das restliche Wasser und organische Materialien und führt zu einer porösen, aber festen Struktur, die als "Biskuit" bezeichnet wird. 3. **Glasurauftrag**: Nach dem Biskuitbrand kann eine Glasur aufgetragen werden, die beim nächsten Brand schmilzt und eine glasartige Oberfläche bildet. 4. **Glasurbrand**: Der glasierte Biskuit wird erneut gebrannt, diesmal bei einer höheren Temperatur (etwa 1200-1400°C). Dies führt zur endgültigen Verfestigung des Materials und zur Bildung einer dichten, nicht porösen Struktur. Während des Brennprozesses durchlaufen die keramischen Materialien physikalische und chemische Veränderungen, die zur Bildung eines festen, harten Scherbens führen. Die genaue Temperatur und Dauer des Brennens hängen von der Art des Tons und der gewünschten Eigenschaften des Endprodukts ab.