In Georg Brittings Erzählung "Brudermord im Altwasser" (1958) wird die Zeit auf eine besondere Weise dargestellt, die die Spannung und die psychologische Tiefe der Geschichte verstärkt. Die Erzählung nutzt verschiedene Techniken der Zeitdehnung, -raffung und -streckung, um die innere und äußere Handlung zu betonen. 1. **Zeitdehnung**: Britting verwendet Zeitdehnung, um wichtige Momente und psychologische Zustände der Charaktere detailliert zu beschreiben. Dies geschieht oft in den Momenten der Konfrontation oder des inneren Konflikts, wo die Zeit subjektiv langsamer zu vergehen scheint. Diese Technik hilft, die Intensität und die emotionale Tiefe der Szenen zu verstärken. 2. **Zeitraffung**: In anderen Teilen der Erzählung wird die Zeit gerafft, um längere Zeiträume oder weniger wichtige Ereignisse schnell zu überbrücken. Dies ermöglicht es, die Handlung voranzutreiben und den Fokus auf die zentralen Ereignisse und Konflikte zu legen. 3. **Zeitstreckung**: Zeitstreckung wird verwendet, um bestimmte Szenen oder Handlungen detailliert und ausführlich darzustellen. Dies kann dazu dienen, die Atmosphäre zu intensivieren oder die Bedeutung eines bestimmten Moments hervorzuheben. Durch diese Techniken schafft Britting eine dynamische und vielschichtige Erzählstruktur, die es dem Leser ermöglicht, tief in die psychologischen und emotionalen Aspekte der Geschichte einzutauchen.