In Heinrich von Kleists Novelle "Die Marquise von O..." reagiert die Protagonistin, die Marquise, zunächst mit großer Verwirrung und Entsetzen auf die Nachricht ihrer Schwangerschaft. Sie ist sich nicht bewusst, wie es zu dieser Situation gekommen ist, da sie sich an keinen intimen Kontakt mit einem Mann erinnern kann. Diese Ungewissheit führt zu inneren Konflikten und einer tiefen emotionalen Krise. Die Marquise versucht, ihre Ehre und ihren Ruf zu wahren, was sie dazu bringt, öffentlich nach dem Vater des Kindes zu suchen. Ihr Verhalten spiegelt die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen der damaligen Zeit wider, insbesondere in Bezug auf Frauen und ihre Sexualität. Im Verlauf der Geschichte zeigt sie eine bemerkenswerte Stärke und Entschlossenheit, sich ihrer Situation zu stellen und die Wahrheit zu suchen.