Georg Forster, ein bedeutender Naturforscher und Reiseschriftsteller des 18. Jahrhunderts, betonte die Unabdingbarkeit der Subjektivität des Reisenden in seinen Reiseberichten. Diese Haltung hat mehrere Konsequenzen für seine Werke: 1. **Persönliche Perspektive**: Forsters Berichte sind stark von seiner eigenen Sichtweise und seinen Erfahrungen geprägt. Dies verleiht seinen Schilderungen eine individuelle Note und hebt sie von rein objektiven, nüchternen Berichten ab. 2. **Kulturelle Sensibilität**: Durch die subjektive Herangehensweise zeigt Forster eine tiefere kulturelle Sensibilität und Empathie gegenüber den Menschen und Kulturen, die er beschreibt. Er versucht, die Perspektiven und Lebensweisen der Einheimischen zu verstehen und darzustellen. 3. **Kritische Reflexion**: Forster nutzt seine Subjektivität, um kritisch über die europäischen Gesellschaften und deren Kolonialpraktiken nachzudenken. Seine Reiseberichte enthalten oft Reflexionen über die moralischen und ethischen Implikationen des Kolonialismus. 4. **Lebendige Darstellung**: Die subjektive Erzählweise führt zu lebendigeren und anschaulicheren Beschreibungen. Forsters persönliche Eindrücke und Emotionen machen seine Berichte für die Leser zugänglicher und interessanter. 5. **Wissenschaftliche Beobachtungen**: Trotz der subjektiven Note bleibt Forster ein gewissenhafter Wissenschaftler. Seine Berichte kombinieren persönliche Erlebnisse mit präzisen wissenschaftlichen Beobachtungen, was ihnen eine besondere Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Insgesamt führt Forsters Betonung der Subjektivität zu Reiseberichten, die sowohl informativ als auch reflektierend sind, und die eine Brücke zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und persönlicher Erzählkunst schlagen.