Friedrich Maximilian Klinger hält sich in seinem Schauspiel "Sturm und Drang" nicht strikt an die aristotelischen Regeln des Dramas. Die aristotelischen Regeln, die in der klassischen Dramentheorie festgelegt sind, umfassen unter anderem die Einheit von Handlung, Zeit und Ort sowie eine klare Struktur von Exposition, Höhepunkt und Katastrophe. Das Drama "Sturm und Drang" gehört zur gleichnamigen literarischen Bewegung, die sich bewusst gegen die strengen Regeln der klassischen Dramentheorie wandte. Diese Bewegung betonte die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks, die Darstellung von starken Emotionen und individuellen Leidenschaften sowie die Ablehnung der starren formalen Vorgaben. In "Sturm und Drang" sind die Handlungen oft komplex und vielschichtig, die Zeit- und Ortswechsel sind nicht immer strikt eingehalten, und die Charaktere handeln oft impulsiv und emotional, was im Gegensatz zu den rationalen und geordneten Strukturen der aristotelischen Dramentheorie steht.