In dem Monolog von Ill, nachdem er mit dem Polizisten gesprochen hat, reflektiert er über die Veränderungen in seiner Heimatstadt und die wachsende Bedrohung durch die Menschen um ihn herum.... [mehr]
In Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" zeigt sich das Verhalten der Familienmitglieder von Ill, dem Protagonisten, im Verlauf des Stücks als zunehmend opportunistisch und moralisch flexibel. Zu Beginn des Stücks stehen sie noch hinter Ill und unterstützen ihn, als die Milliardärin Claire Zachanassian in die Stadt kommt und ihre Forderung nach Gerechtigkeit und Rache für das Unrecht, das ihr in der Jugend widerfahren ist, stellt. Doch als Claire ein verlockendes Angebot macht – eine Milliarde für die Stadt im Austausch für Ills Tod – beginnt sich die Haltung der Familienmitglieder zu ändern. Sie werden von der Aussicht auf Wohlstand und ein besseres Leben verführt. Ills Frau und Kinder, die zunächst loyal erscheinen, beginnen, sich von ihm zu distanzieren und ihn letztlich zu verraten. Sie rechtfertigen ihr Verhalten mit der Notwendigkeit, das eigene Überleben und Wohlstand zu sichern, und verdrängen die moralischen Implikationen ihrer Entscheidung. Dieses Verhalten spiegelt die zentrale Thematik des Stücks wider: die Käuflichkeit der Menschen und die Korrumpierbarkeit durch Geld und materielle Vorteile.
In dem Monolog von Ill, nachdem er mit dem Polizisten gesprochen hat, reflektiert er über die Veränderungen in seiner Heimatstadt und die wachsende Bedrohung durch die Menschen um ihn herum.... [mehr]