In Gustave Flauberts „Un cœur simple“ (Ein einfaches Herz) ist die erzählte Zeit deutlich länger als die Erzählzeit. Die erzählte Zeit umfasst mehrere Jahrzehnte im Leben der Hauptfigur Félicité, von ihrer Jugend bis zu ihrem Tod. Die Erzähl hingegen, also die Zeit, die der Leser benötigt, um die Geschichte zu lesen, ist relativ kurz, da die Novelle nur wenige Seiten umfasst. Diese Diskrepanz zwischen erzählter Zeit und Erzählzeit ist typisch für literarische Werke, die einen langen Zeitraum in einer kompakten Form darstellen.