Womit beschäftigt sich der Expressionismus?

Der Expressionismus ist eine künstlerische Bewegung, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte und in verschiedenen Kunstformen wie Literatur, Malerei, Theater und Musik Ausdruck fand. Er beschäftigt sich vor allem mit der subjektiven Wahrnehmung der Realität und dem inneren Erleben des Individuums.

Zentrale Themen des Expressionismus sind:

1. **Emotionale Intensität**: Der Ausdruck von starken Gefühlen und inneren Konflikten steht im Vordergrund. Künstler und Schriftsteller versuchen, das Unbewusste und die tiefsten Emotionen darzustellen.

2. **Subjektivität**: Der Fokus liegt auf der individuellen Perspektive und der persönlichen Erfahrung, oft in Abgrenzung zur objektiven Realität.

3. **Gesellschaftskritik**: Viele expressionistische Werke thematisieren die sozialen und politischen Umbrüche der Zeit, wie den Ersten Weltkrieg, Industrialisierung und Urbanisierung.

4. **Verfremdung**: Durch stilistische Mittel wie Übertreibung, Verzerrung und Abstraktion wird die gewohnte Wahrnehmung herausgefordert, um neue Einsichten zu ermöglichen.

5. **Existenzielle Fragen**: Der Expressionismus beschäftigt sich oft mit Themen wie Angst, Isolation, Identität und dem Sinn des Lebens.

In der Malerei sind Künstler wie Edvard Munch, Wassily Kandinsky und Egon Schiele prägend, während in der Literatur Autoren wie Franz Kafka, Georg Trakl und Gottfried Benn bedeutende Vertreter des Expressionismus sind.