In der christlichen Symbolik wird oft die rechte Seite als die Seite der Guten und der Erlösung betrachtet, während die linke Seite mit dem Bösen und der Verdammnis assoziiert wird. Diese Auffassung hat ihre Wurzeln in biblischen Texten, in denen die Rechten als die Seite der Gnade und der Belohnung dargestellt werden, während die Linken oft mit Strafe und Verdammnis in Verbindung gebracht werden. Bei gotischen Tympanonreliefs ist der Höllenschlund häufig auf der rechten Seite dargestellt, um diese symbolische Ordnung zu verdeutlichen. Die soll den Betrachter an die Konsequenzen von Sünde und das Streben nach Erlösung erinnern. Die Positionierung des Höllenschlunds auf der rechten Seite kann auch als eine Art Warnung interpretiert werden, dass der Weg zur Verdammnis oft verlockend erscheint, während der Weg zur Erlösung oft beschwerlich ist. Diese ikonografischen Entscheidungen sind Teil der komplexen theologischen und kulturellen Kontexte, die in der Kunst des Mittelalters verwoben sind.