Der Wandervogel ist eine Jugendbewegung, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland entstand. Sie wurde 1901 gegründet und hatte das Ziel, jungen Menschen eine alternative Lebensweise zu bieten, die sich von der städtischen Zivilisation abgrenzte. Die Bewegung förderte das Wandern in der Natur, das Singen von Liedern, die Pflege von Gemeinschaft und die Rückbesinnung auf traditionelle Werte. Der Wandervogel war stark von der romantischen Vorstellung des Naturerlebnisses und der Gemeinschaft geprägt und hatte Einfluss auf spätere Jugendbewegungen, wie die Pfadfinderbewegung. Die Mitglieder trugen oft spezielle Kleidung und organisierten Lagerfeuer, Ausflüge und andere gemeinschaftliche Aktivitäten. Die Bewegung erlebte in den 1920er Jahren eine Blütezeit, wurde jedoch in den 1930er Jahren durch die nationalsozialistische Ideologie stark beeinflusst und schließlich unterdrückt.