Das Harvard-Prinzip, auch bekannt als principled negotiation, basiert auf vier grundlegenden Prinzipien: Menschen und Probleme getrennt behandeln, Interessen statt Positionen in den Vordergrund stellen, Optionen zum gegenseitigen Vorteil entwickeln und objektive Kriterien verwenden. Die Anwendung des Harvard-Prinzips könnte folgendermaßen aussehen: 1. **Menschen und Probleme getrennt behandeln**: In einer Verhandlung wird darauf geachtet, persönliche Angriffe zu vermeiden und stattdessen die Sachlage zu diskutieren. Zum Beispiel könnte man in einem Konflikt zwischen zwei Abteilungen darauf hinweisen, dass das Ziel die Verbesserung der Zusammenarbeit ist, anstatt Schuldzuweisungen zu machen. 2. **Interessen statt Positionen**: Anstatt sich auf feste Positionen zu versteifen, wird ermittelt, welche Interessen hinter diesen Positionen stehen. Wenn beispielsweise ein Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung fordert, könnte das zugrunde liegende Interesse die Anerkennung seiner Leistungen sein. 3. **Optionen zum gegenseitigen Vorteil entwickeln**: Es werden kreative Lösungen gesucht, die für beide Seiten vorteilhaft sind. In einem Beispiel könnte man verschiedene Arbeitszeitmodelle anbieten, die sowohl den Bedürfnissen des Unternehmens als auch den Wünschen der Mitarbeiter gerecht werden. 4. **Objektive Kriterien verwenden**: Entscheidungen werden auf der Grundlage von fairen und objektiven Kriterien getroffen, wie Marktstandards oder rechtlichen Vorgaben. Bei Gehaltsverhandlungen könnte man sich auf branchenübliche Gehälter stützen, um eine faire Lösung zu finden. Durch die Anwendung dieser Prinzipien wird eine kooperative und konstruktive Verhandlungsatmosphäre geschaffen, die zu besseren Ergebnissen für alle Beteiligten führen kann.