Systemisches Denken in der Informationsverarbeitung bedeutet, Informationen nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit dem gesamten System zu betrachten. Dabei werden Wechselwirkungen, Abhängigkeiten und Rückkopplungen zwischen den einzelnen Elementen eines Informationssystems berücksichtigt. Statt nur einzelne Daten oder Prozesse zu analysieren, wird das große Ganze betrachtet: Wie beeinflussen sich verschiedene Komponenten gegenseitig? Welche Auswirkungen hat eine Veränderung an einer Stelle auf das gesamte System? Ziel ist es, komplexe Zusammenhänge zu erkennen, ganzheitliche Lösungen zu entwickeln und unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, bei der Entwicklung von IT-Systemen nicht nur die technische Funktionalität zu betrachten, sondern auch organisatorische Abläufe, Nutzerverhalten und externe Einflüsse einzubeziehen. Systemisches Denken hilft so, nachhaltigere und robustere Informationssysteme zu gestalten.