Die Wohnentwicklung in der Nachkriegszeit in Ost- und Westberlin war stark von den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. In Westberlin, das von den Alliierten kontrolliert wurde, erlebte die Wohnentwicklung einen Wiederaufbau, der durch den Marshallplan und westliche Investitionen unterstützt wurde. Es entstanden zahlreiche Wohnsiedlungen, oft in Form von Plattenbauten, um den Wohnraummangel zu beheben. Die Stadt setzte auf moderne Architektur und Infrastruktur, um die Lebensqualität zu verbessern. Die 1950er und 1960er Jahre waren geprägt von einem wirtschaftlichen Aufschwung, der auch den Wohnungsbau ankurbelte. In Ostberlin hingegen, das unter sozialistischer Kontrolle stand, war die Wohnentwicklung stark zentralisiert und staatlich geplant. Der Wohnungsbau konzentrierte sich auf den Bau von Plattenbauten, die schnell und kostengünstig errichtet werden konnten. Die Regierung legte großen Wert auf die Schaffung von Wohnraum für die Arbeiterklasse, was zu einer Vielzahl von Neubauten führte. Allerdings litt die Bauqualität oft unter den wirtschaftlichen Schwierigkeiten und der Mangelwirtschaft. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Wohnentwicklung in Westberlin durch wirtschaftlichen Aufschwung und westliche Einflüsse geprägt war, während in Ostberlin der Fokus auf staatlich gelenkten, massenhaften Wohnungsbau lag, der oft qualitative Mängel aufwies.