Die Magensäureproduktion und der pH-Anstieg im Blut stehen in einem physiologischen Zusammenhang, der als "alkalische Welle" oder "postprandiale Alkalose" bekannt ist. Wenn der Magen Salzsäure (HCl) produziert, um die Nahrung zu verdauen, werden gleichzeitig Bikarbonationen (HCO₃⁻) in das Blut abgegeben. Dieser Prozess findet in den Belegzellen des Magens statt. Hier ist der Ablauf im Detail: 1. **Produktion von Salzsäure**: Die Belegzellen des Magens produzieren Salzsäure, indem sie Wasser (H₂O) und Kohlendioxid (CO₂) zu Kohlensäure (H₂CO₃) kombinieren. Diese zerfällt in Wasserstoffionen (H⁺) und Bikarbonationen (HCO₃⁻). 2. **Sekretion von H⁺ in den Magen**: Die Wasserstoffionen werden in das Magenlumen abgegeben, wo sie mit Chloridionen (Cl⁻) kombiniert werden, um Salzsäure zu bilden. 3. **Abgabe von HCO₃⁻ ins Blut**: Gleichzeitig werden die Bikarbonationen ins Blut abgegeben. Dies führt zu einem Anstieg des pH-Werts im Blut, da Bikarbonat eine basische Substanz ist. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass der pH-Wert des Blutes nach einer Mahlzeit leicht ansteigt, was als "alkalische Welle" bezeichnet wird. Es ist ein normaler physiologischer Prozess und stellt sicher, dass der Körper die Säure-Basen-Balance aufrechterhält.