Der Knochenabbau, auch als Knochenresorption bezeichnet, ist ein natürlicher Prozess, bei dem alte oder beschädigte Knochenzellen abgebaut und durch neue ersetzt werden. Dieser Prozess wird hauptsächlich von spezialisierten Zellen namens Osteoklasten durchgeführt. Hier ist eine Übersicht, wie der Knochenabbau erfolgt: 1. **Aktivierung der Osteoklasten**: Osteoklasten werden durch Signale aktiviert, die von Osteoblasten (knochenbildenden Zellen) und anderen Zellen im Knochengewebe gesendet werden. Diese Signale können durch mechanische Belastung, hormonelle Veränderungen oder Entzündungen ausgelöst werden. 2. **Anheftung an die Knochenoberfläche**: Die aktivierten Osteoklasten heften sich an die Knochenoberfläche und bilden eine dichte Versiegelungszone, die als "Howship-Lakune" bezeichnet wird. 3. **Absonderung von Enzymen und Säuren**: Innerhalb dieser Versiegelungszone setzen die Osteoklasten Enzyme (wie Kollagenasen) und Säuren (wie Salzsäure) frei. Diese Substanzen lösen die mineralische Matrix des Knochens auf und zersetzen das Kollagen, das die organische Komponente des Knochens bildet. 4. **Aufnahme und Transport der Abbauprodukte**: Die abgebauten Knochenbestandteile werden von den Osteoklasten aufgenommen und durch die Zellen transportiert, um schließlich in den Blutkreislauf abgegeben zu werden. 5. **Abschluss und Rückzug der Osteoklasten**: Nach Abschluss des Abbauprozesses ziehen sich die Osteoklasten von der Knochenoberfläche zurück. Die entstandenen Hohlräume werden dann von Osteoblasten aufgefüllt, die neue Knochensubstanz bilden. Dieser ständige Zyklus von Knochenabbau und -aufbau ist entscheidend für die Erhaltung der Knochengesundheit und -stärke. Ein Ungleichgewicht in diesem Prozess kann zu Knochenerkrankungen wie Osteoporose führen.