Was ist die spezifische Immunabwehr?

Antwort

Die spezifische Immunabwehr, auch adaptive oder erworbene Immunabwehr genannt ist ein Teil des Immunsystems, der sich gezielt gegen bestimmte Krankheitserreger richtet. Sie unterscheidet sich von der unspezifischen Immunabwehr, die allgemeine Abwehrmechanismen umfasst. Die spezifische Immunabwehr besteht aus zwei Hauptkomponenten: 1. **Humorale Immunantwort**: Diese wird durch B-Lymphozyten (B-Zellen) vermittelt. Wenn B-Zellen auf ein Antigen (ein fremdes Molekül, das eine Immunantwort auslöst) treffen, werden sie aktiviert und differenzieren sich zu Plasmazellen. Diese Plasmazellen produzieren Antikörper, die spezifisch an das Antigen binden und es neutralisieren oder für die Zerstörung durch andere Immunzellen markieren. 2. **Zelluläre Immunantwort**: Diese wird durch T-Lymphozyten (T-Zellen) vermittelt. Es gibt verschiedene Arten von T-Zellen: - **T-Helferzellen (CD4+ T-Zellen)**: Sie unterstützen andere Immunzellen, indem sie Zytokine freisetzen, die das Wachstum und die Differenzierung von B-Zellen und zytotoxischen T-Zellen fördern. - **Zytotoxische T-Zellen (CD8+ T-Zellen)**: Sie erkennen und zerstören infizierte Zellen direkt, indem sie spezifische Antigene auf der Oberfläche dieser Zellen erkennen. - **Regulatorische T-Zellen (Tregs)**: Sie helfen, die Immunantwort zu kontrollieren und Autoimmunreaktionen zu verhindern. Ein charakteristisches Merkmal der spezifischen Immunabwehr ist das immunologische Gedächtnis. Nach einer ersten Exposition gegenüber einem Antigen bleiben Gedächtniszellen im Körper, die bei einer erneuten Infektion eine schnellere und stärkere Immunantwort ermöglichen. Die spezifische Immunabwehr ist hochspezifisch und kann sich an neue Krankheitserreger anpassen, was sie zu einem wichtigen Bestandteil des Immunsystems macht.

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