AVNRT (Atrioventrikuläre nodale Reentry-Tachykardie) und WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White-Syndrom) sind beide Formen von supraventrikulären Tachykardien, unterscheiden sich jedoch in ihrer Pathophysiologie und den zugrunde liegenden Mechanismen. 1. **AVNRT**: - Bei der AVNRT handelt es sich um eine Reentry-Tachykardie, die im Bereich des atrioventrikulären Knotens (AV-Knoten) entsteht. - Es gibt zwei Wege (einen schnellen und einen langsamen), durch die die elektrischen Impulse zirkulieren können, was zu einer schnellen Herzfrequenz führt. - Diese Tachykardie tritt häufig bei ansonsten gesunden Menschen auf und kann durch Stress, Koffein oder andere Faktoren ausgelöst werden. 2. **WPW-Syndrom**: - Das WPW-Syndrom ist durch das Vorhandensein einer zusätzlichen elektrischen Verbindung (eine akzessorische Bahn) zwischen den Vorhöfen und den Ventrikeln gekennzeichnet, die als Kent-Bündel bekannt ist. - Diese zusätzliche Bahn kann zu einer vorzeitigen Erregung der Ventrikel führen und ebenfalls Reentry-Tachykardien verursachen, insbesondere in Form von atrioventrikulären Reentry-Tachykardien (AVRT). - Das WPW-Syndrom kann mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende Arrhythmien verbunden sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass AVNRT eine Tachykardie ist, die im AV-Knoten entsteht, während das WPW-Syndrom durch eine zusätzliche elektrische Verbindung zwischen Vorhöfen und Ventrikeln charakterisiert ist.